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Überaus erfolgreich kehrten die Spieler des TFV-Hessen aus Nantes zurück.

Bei den Senioren holte Friedrich Kircher (TFC Klein-Zimmern) an der Seite

von Uli Stoepel im Doppel die Goldmedaille. Und im Nationen World Cup der Frauen griffen Nadine Gröschl und Natalie Jacob (TFF Kleinwallstadt) nach den Sternen, holten in einem sensationell auftretenden Deutschen Team Gold mit der Mannschaft. Kaum zu glauben, aber wahr: Dies waren, zusammen mit der Goldmedaille im Senioren Einzel, die ersten Deutschen Goldmedaillen für den Weltranglistenführer Deutschland in der noch jungen Multitable-WM Geschichte (ausgetragen seit 2004). Im Gegensatz zu den tischbezogenen WMs werden bei dieser Offiziellen Weltmeisterschaft die Besten auf allen vom Weltverband zugelassenen Tischen gekürt. Wer hier gewinnt, darf sich der wahre Champion, als der "Herr der Tische" nennen.

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Für weitere Highlights aus hessischer und deutscher Sicht sorgten Filippo Cicchelli (TFC Klein-Zimmern) mit Silber im Senioren-Einzel (u.a. bezwang er den Titelverteidiger Dave Zieman aus England und den US-Champ Bruce Nardoci nach erfolgreichem Thriller im Entscheidungssatz mit 9:7) und ebenso Silber im Ü50-Doppel (mit Johann Wahl, NRW).

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Friedrich Kircher holte zudem Bronze im Senioren-Einzel. Chris Marks (TFF Kleinwallstadt) strapatzierte die Nerven seiner Eltern u.a. in einem dramatischen Fünfsatzkrimi gegen den Dänen Wonsyld und scheiterte erst im Halbfinale am späteren 20-jährigen Sensationsgewinner Yannick Correira aus Luxemburg, landete letztendlich auf einem sensationellen 3.Platz, der besten Deutschen Platzierung im Herren Einzel. Platz zwei ging an US-Star Tony Spredeman.

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Finale Herren-Einzel: Correira - Spredeman. Der Luxemburger blienb auch nach seinem WM-Sieg auf dem Boden, zeigte keinerlei Anzeichen von Grössenwahn

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Deutschland war erstmals die erfolgreichste Nation einer WM, stand mit 10 Medaillenrängen am meisten auf dem Siegerpotest (2 Gold, 5 Silber, 3 Bronze) und holte zudem Gold im Nationen World Cup der Frauen. Bei den letzten WM war es noch eine einzige Ausbeute (Bronze im Senioren-Doppel durch Müller/Cornelius) gewesen. Österreich (3 x Gold !!! und 3 x Bronze) und USA ( 1 x Silber, 5 x Bronze) holten je 6 Medaillen. 

Eine stolze Bilanz aus hessischer Sicht: Fünf der 10 deutschen Medaillen holten Spieler des TFVH, zzgl. der Team-Goldmedaille von Jacob und Gröschl.

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Die zweite Goldmedaille für Deutschland errang Senior Johann Wahl (NRW) im Einzel, Silber holten zudem Petra Andres / Sandra Ranff (Berlin/Hamburg) und Dirk Wahl / Tim Ludwig (NRW/Niedersachsen) im Frauen- und Herren-Doppel sowie Timo Weikenmeier (Baden Württemberg) im Junioren-Einzel. In allen drei Finals war die Goldmedaille greifbar nahe, man verlor nur äusserst knapp. Bronze im Seniorendoppel ging an Peter Müller / Josef Cornelius (Rheinland Pfalz / Saarland). Deutschland beherrschte wie bereits beim Tecball WCS in Aschaffenburg die Seniorenwettbewerbe. Trotz zum Teil sehr starker internationaler Konkurrenz aus immerhin acht Nationen ging jeweils Gold, Silber und Bronze nach Deutschland. Bei den Junioren wiederum sahnt derzeit Österreich richtig gut ab (Gold im Doppel und im Einzel), das muss man neidlos anerkennen. Aber auch um den deutschen Nachwuchs ist es so gut bestellt wie lange nicht mehr, da könnte es noch einige Medaillen in Zukunft regnen.-

Die übrigen Starter des Hessenverbandes konnten zwar keine Medaillen erspielen, enttäuschten jedoch keineswegs. Für unsere beiden Youngsters Marvin Bring (TFC Battenberg, 14 Jahre) und Torben Merz (TFF Kleinwallstadt, 12 Jahre) stehen sicherlich noch erfolgreiche Zeiten bevor, beide können auch noch einige Jahre bei den Junioren mitspielen. Im erlesenen Kreise der weltweit besten U18-Nachwuchsspieler spielten sie schon erstaunlich gut mit. Da wächst was Hoffnungsvolles ran! Auch Christian Cicchelli (TFC Klein-Zimmern) darf nächstes Jahr noch mal bei den U18 ran, im Juniorendoppel zusammen mit Philipp Pauli (München) war nach einer guten Vorrunde im Viertelfinale Endstation. Im Frauen Einzel konnte sich Nadine Gröschl (TFF Kleinwallstadt) im Achtelfinale noch erfolgreich gegen die Weltranglistenvierte Vavrova Silvie (CZE) durchsetzen, scheiterte dann aber im 5.Satz mit 4:6 gegen die spätere Bronze-Gewinnerin Ekaterina Atanasova aus Bulgarien, die sich danach auch gegen die Nr.1 der Vorrunde, Melissa Mosser aus Österreich, durchsetzen konnte. Der neunte Rang bedeutete immerhin nach Sandra Ranff (Platz 5) die zweitbeste Platzierung der deutschen Starterinnen im Frauen-Einzel. Vereins- und Nationalmannschaftskollegin Natalie Jacob schrammte in der Ersten K.O.- Runde nur hauchdünn an einer Sensation vorbei, die angehende Kommissarin unterlag nach großem Kamp der erfolgreichen Titelverteidigerin Verena Rohrer aus Österreich ebenfalls nur hauchdünn im fünften Satz und vergab dabei sogar einige Matchbälle (siehe Bild).

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Den ganz großen Wurf machten die beiden TFVH-Frauen im Nationen World Cup. Natalie wurde ausser im Viertelfinale gegen die USA in allen Begegnungen eingesetzt, bildete mit Katrin Matsishuta ein bärenstarkes, routiniertes Doppel und erzielte im Finale gegen die Französinnen eigenhändig den Matchball zum 4:0 Endstand. Hatte man den Gruppensieg nach einem 6:6 gegen Frankreich noch verspielt (in der Vorrunde wurde jeder Satz mit einem Punktgewinn belohnt, es gab keinen dritten Entscheidungssatz), so ging an jetzt im Finale gegen die Heimmannschaft von Anfang an viel agressiver, konzentrierter und engagierter zu Werke, liess nichts anbrennen und kaufte ihnen sofort durch Katrin Matsishutas recht deutlichen Sieg gegen Frankreichs Nr.1, Jaquot Estelle, zum Leidwesen der französischen Zuschauer den Schneid ab.

Nadine stand gegen die Slowakei und im wohl besten und spannensten Spiel des Frauen World Cups, gegen die USA, im Kader. An der Seite von Assimenia Kiroglou gelang ihr im Abschlussdoppel ein wichtiger 7:1 Auswärtserfolg auf Garlando gegen die Slowakinnen zum 7:5 Endstand, aber im Viertelfinale gegen die USA war an einen Einsatz im Schlussdoppel kaum noch zu denken. Die US-Gilrs trumpften anfangs ganz groß auf, gingen mit ihrem Altstar Cindy Head und Stayce Fowler nach den beiden Starteinzel recht souverän mit 2:0 in Führung. Da nur 6 Punkte zu vergeben sind (3 Einzel, 3 Doppel, bei 3:3 Endstand gibt es ein Entscheidungsdoppel), sah alles nach einem Scheitern der hochgehandelten Deutschen Mädels aus, ein 1:4 oder 0:4 lag förmlich in der Luft. Die Deutschen aber gaben nicht auf, wehrten sich mit allen Mitteln gegen die Niederlage, zeigten dabei vorbildlichen Teamgeist. Petra Andres fuhr im dritten Einzel den eminent wichtigen Sieg mit einem 90-Minuten Fight gegen Tiffanie Moore ein, das erste und zweite Doppel (Matsushita/Burkhardt u. Ranff/Andres) drehten in bravurösen Kämpfen sogar den Spieß um, so dass Kiroglou / Gröschl gegen Chesbrough / Head sogar mit einem nicht mehr für möglich gehaltenen 3:2 Vorsprung ins Schlussdoppel gehen konnten. Wie erwartet ging es hier in den dritten, den Entscheidungssatz. Und auch der lief äusserst dramatisch über 4:4, 5:5 und 6:6. Auf dem Tornado-Tisch nutzte Nadine nach erfolgreichem Block gegen Cindy Head's Zieher die kurze Unaufmerksamkeit ihrer Gegnerin und verwandelte in sekundenschnelle den Matchball mit einem Schuss von der Verteidigerreihe. Die Deutschen Zuschauer und Teamkolleginnen sprangen frenetisch jubelnd von ihren Sitzen fielen den beiden Frauen um den Hals. Deutschland stand im Halbfinale, Österreich konnte kommen. Das zuvor komplett vom Junior, Senior und Balljunge bis Spredeman mitfiebernde US-Team war am Boden zerstört, Erinnerungen an das Viertelfinal-Aus im Jahrhundertspiel von Hamburg 2006 wurden wach.  Wieder war man nach großem Kampf frühzeitig ausgeschieden, dieses Mal bei den Damen. Und das Viertelfinalspiel der US-Boys, wie 2006 wieder gegen die Franzosen, stand unmittelbar bevor... (Ergebnis: über 2:2 Zwischenstand nach den vier Einzel siegte die USA 5:2 und wurde am Ende souverän Weltmeister der Männer, siehe nachfolgendes Bild)

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Der zweite Platz der Deutschen Herren vom Nationen World Cup 2006 konnte leider nicht erreicht bzw. getoppt werden, aber auch ein 5.Rang unter 32 Nationalteams ist nicht zu verachten. Durch die äusserst knappe 7:9 Niederlage im Gruppenspiel gegen den späteren Finalisten Holland (5 Sätze mit 6:7 verloren, im Gegensatz nur ein Satz mit 7:6 gewonnen) musste man als Gruppenzweiter den schwereren Weg gehen, die Oranies konnten den etwas leichteren Baum (Polen, Schweiz, Dänemark) bis ins Finale geschickt ausnutzen. So traf Deutschland zunächst auf Italien, dass ohne größere Schwierigkeiten bezwungen werden konnte. Aber schon im Viertelfinale kam es zum Aufeinandertreffen der Finalisten von 2006, Deutschland und Österreich. Und wie in Hamburg behielt auch hier das Austria-Team mit 5:2 die Oberhand. Wenn auch wieder einige Spiele ganz eng waren und dabei Matchbälle vergeben wurden, so gewann einfach das nervenstärkere Team, denn wenn man die entscheidenden Bälle nicht einlocht, dann kann man nun mal nicht gewinnen. Auch wenn manchmal der Faktor Glück und Pech eine Rolle mitspielt, ist das eben Fakt! Mentale Stärke ist das "A und O" in solchen "Alles oder Nichts"-Fights. Und genau darin waren uns die Alpennachbarn überlegen, zumal sie gegen uns, den sogenannten "Piefke", besonders motiviert sind. Aber auch Österreich musste danach im Halbfinale gegen die USA die Segel streichen und hätte wohl besser gegen die Schweiz im Gruppenspiel verloren (8:8) um im leichteren Baum dann erst im Finale auf die US-Boys zu treffen.

...nur gut dass das Frauenteam im Halbfinale gegen Österreich das stärkere Team war, hier lag der Knackpunkt im umkämpften Einzelsieg von Asimenia Kiroglou gegen Melissa Mosser... in Österreich wäre der 10.Januar sonst zum allgemeinen Feiertag erkoren worden...

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Die WM in Nantes 2009 war eine überaus gelungene Veranstaltung, man merkte den Akteuren die Freude an, bei diesem Spektakel teilnehmen zu dürfen. Und wenn man es bis auf Tisch Nr. 1 geschafft hatte, was einigen Deutschen gelang, da konnte man sich sogar wie ein großer Sportstar fühlen, die Kameras von Eurosport schwebten untentwegt über Spieltische und Spielerköpfe hinweg, man war permanent von etlichen Kameramännern und Fotografen umzingt und auf den gut besetzten Rängen beäugten zahlreiche Zuschauer das Umhergehen mit dem kleinen Ball.

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Als dann auch noch am Sonntag Nachmittag die Tribühne mit über 2000 französischen Zuschauern restlos überfüllt war (da alle Sitze belegt waren standen die Besucher teilweise sogar dicht gedrängt in Dreiherreihen im oberen Tribühnengang), da liess einem das Gefühl nicht los: Tischfußball kann doch noch den Durchbruch schaffen. Mal sehen was Eurosport aus den tollen Aufnahmen der vier Tage in ihren 2 x 26-minütigen Beiträgen zusammen schneidet. Das optimale Bild- und Tonmaterial ist vorhanden. Es wird bestimmt der Hammer!!!

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Mr.Tornado, Dave Courington, fiebert aus Distanz mit dem US-Team. Die US-Girls waren bereits gegen Deutschland ausgeschieden, und bei den Männern wollte er kein "zweites Hamburg" erleben, der Titel musste her! Und Dave wurde erhört, siehe nächstes Foto...

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XXL-Bild, per Mausklick vergrösserbar. Einige der Nationalteams in Nantes

Das DVD-Set von Nantes (5 DVDs) ist jetzt zum Sonderpreis vorbe-

stellbar, für TFVH-Mitglieder nur 28,95 Euro (anstatt regulär 44,95).

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